Die 2. große Erzählung

Von der Ursuppe bis zum Urmensch:

Eine 50 meter lange Reise durch die Geschichte der Erde

Unsere letzte Erzählung endete mit einem Cliffhanger: Die Erde ist endlich abgekühlt, der Wasserkreislauf hat begonnen und es gibt eine Atmosphäre. Die Bühne ist für eines der größten Mysterien des Universums bereit: Die Entstehung des Lebens. Mit einem der bekanntesten Materialien Montessoris, dem schwarzen Band, begaben sich die Schüler auf eine 50 Meter lange Reise durch die Erdgeschichte, wobei jeder Zentimeter des Bands eine Million Jahre entspricht. Die Kinder rollten dabei ein farbiges Band aus, das die Reise durch die Erdgeschichte darstellt. Jede Farbe entspricht dabei einem Äon (Erdzeitalter) und dessen Dauer.

Den Kindern wurde dabei schnell klar, dass das Leben nicht sofort auf der Erde entstanden ist. Erst nach über zwei Milliarden Jahren nach der Entstehung der Erde tauchten die ersten Lebensformen auf: Die Prokaryoten.  Und es brauchte nochmal hundert Millionen Jahre, bevor der nächste große Schritt in der Entwicklung des Lebens gegangen wurde mit der Entstehung der DNS und der Eukarioten – Zellen mit einem Zellkern. Hier entdeckten die Kinder die wichtigsten Eukaryoten und ihre Signifikanz, nämlich die Cyanobakterien. Diese Einzeller nutzten Sonnenlicht um aus Kohlendioxyd Nahrungsbestandteile für sich selbst herzustellen. Das dabei entstehende Abfallprodukt sollte zum Katalysator der weiteren Entwicklung des Lebenswerden: Sauerstoff. Jetzt ging es richtig los auf der Erde!

Die Kinder packten in jedem Äon eine Kiste aus, die Beispiele für die Vielfalt des Lebens in diesem Zeitalter enthielt. Von der Kambrischen Explosion zu den ersten Pflanzen an Land; Die Entwicklung der Fische und von gigantischen Insekten zu dem Moment, an dem sich das tierische Leben an Land ausbreitete. Aber gerade als es sich das Leben an Land gemütlich machte, kam es zu einem verheerenden Massenaussterben. Die Kinder konnten hier trotzdem auch die “Vorteile” eines solchen dramatischen Ereignisses sehen: Zunächst in den Küstenregionen entwickelten sich aus den verbliebenen Lebewesen eine Gruppe von Reptilien, die alles andere dominieren sollten: Die Dinosaurier. Unsere zukünftigen Paläontologen waren in ihrem Element. Aber die Geschichte der Dinosaurier ist bestens bekannt und ihr Massenaussterben ebnete den Weg für die Säugetiere, inklusive den Menschenaffen und dem Australopitheticus afarensis.

Am Ende unserer 50 Meter langen Reise über 5 Milliarden Jahre war ein 2.5cm langer , roter Streifen. Dieser markiert die Zeit, in der die ersten Menschen erschienen und sich entwickelten: Homo Habilis, Homo Erectus, Homo Neandertalis. Das letzte Lebewesen in unserer Reise wurde nicht durch eine Plastikfigur dargestellt, sondern mit einem Spiegel: Wir. Homo Sapiens. Jetzt sind wir nun Teil der Erdgeschichte.

Obwohl wir nur ein kleiner Teil der Erdgeschichte sind, ist die Geschichte, die innerhalb dieser 2,5cm unseres Bandes passiert, sehr aufregend und spannend. In unserer nächsten Großen Erzahlung im Frühjahr weden wir uns die Evolution der Menschen ansehen.

Danke!

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um uns ganz besonders bei dem Diplom-Geologen Timm Engber für seine Expertise zur Erdgeschichte und die groszügige Fossilienspende zu bedanken. Auch stellte er uns eine sehr wertvolle Platte mit seltenen Fossilien aus dem Zeitalter des Silur (leihweise) zur Verfügung.

 Nicola Buntin
Kosmische Erzählungen Montessoris

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